Die drei Gruppen der Assistenzhunde
Die drei Gruppen der Assistenzhunde
Es gibt drei Arten von Assistenz-Hunden:
- Blindenführhunde
Sie führen blinde Menschen. - Servicehunde
Sie helfen Menschen mit einer Behinderung des Körpers.
Service heißt Bedienen.
Man spricht es: Sörwis - Signalhunde
Sie helfen zum Beispiel kranken Menschen.
Signal heißt Zeichen.
Sie bemerken Anzeichen wenn ein Mensch
in gesundheitlicher Gefahr ist.
Sie geben ein Zeichen wenn etwas nicht stimmt. - Bei Signal-Hunden gibt es verschiedene Arten.
Blindenführhunde
Sie werden zur Unterstützung blinder und hochgradig sehbehinderter Menschen eingesetzt.
Gewünschte Hilfeleistungen von Blindenführhunden:
- Sie versuchen, ihren blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen das Augenlicht bestmöglich zu ersetzen.
- Blindenführhunde umgehen Hindernisse bzw. zeigen unterschiedliche Höhen-, Seiten- und Bodenhindernisse zuverlässig an.
- Sie führen sicher über Zebrastreifen, die sie zuvor auf ein Hörzeichen auffinden und anzeigen.
- Blindenführhunde zeigen zuverlässig Stufen und Randsteine an.
- Sie führen zu verschiedenen gewünschten Türen und Liften und zeigen z.B. bei der Post oder Bank den freien Schalter an.
- Blindenführhunde zeigen auf Hörzeichen Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln an und sie führen zu freien Sitzplätzen (z.B. im Bus, in einem Lokal, im Park).
- Sie führen sicher zu gewünschten Orten und ermöglichen ihren blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen in einem normalen Tempo zu gehen.
Was müssen Blinden-Führ-Hunde können?
Sie sehen für ihre Besitzer.
- Sie zeigen Hindernisse an:
- Hindernisse von oben.
- Hindernisse von der Seite.
- Hindernisse auf dem Boden.
- Sie finden Zebra-Streifen im Straßen-Verkehr.
- Sie zeigen wenn Stufen oder Rand-Steine kommen.
- Sie führen zu Türen, Treppen oder Aufzügen.
- Sie sehen zum Beispiel bei der Post wo ein Mitarbeiter frei ist.
- Sie finden zum Beispiel Bus-Halte-Stellen.
- Sie zeigen freie Sitz-Plätze im Bus oder im Gast-Haus.
- Mit den Hunden können Blinde ziemlich schnell gehen.
Servicehunde
Sie werden zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung im Bereich der Mobilität eingesetzt.
Gewünschte Hilfeleistungen von Servicehunden:
- Sie führen für ihre körperbehinderten Menschen jene Tätigkeiten aus, die diese aufgrund der fehlenden Kraft oder Beweglichkeit nicht selber ausführen können.
- Servicehunde holen, apportieren, tragen und halten Gegenstände bis zur Abnahme durch ihre betroffenen Menschen (z.B. Fernbedienungen, Handys, Schlüssel).
- Sie können kleine Packtaschen mit Gegenständen (z.B. essentielle Medikamente) tragen.
- Sie öffnen und schließen (Eingangs-)Türen und Laden.
- Servicehunde betätigen mit ihren Pfoten oder Nasen (Licht-)Schalter und (Lift-) Knöpfe.
- Servicehunde können auf Hörzeichen Hilfe herbeiholen (z.B. durch das Aufsuchen von Hilfspersonen, durch das Drücken von Notrufglocken,..).
- Sie verrichten individuelle Hilfeleistungen, wie z.B.: Schuhe und Gewand ausziehen, Post holen, Waschmaschine/Trockner aus- und einräumen, Medikamente bringen.
Was müssen Service-Hunde können?
- Menschen mit Service-Hunden können sich oft nicht gut bewegen.
- Menschen mit Service-Hunden haben oft nicht viel Kraft.
- Die Hunde helfen bei den Dingen, die die Menschen nicht gut können.
- Service-Hunde bringen Sachen, wie zum Beispiel:
- Fern-Bedienung
- Schlüssel
- Medikamente
- Service-Hunde können kleine Taschen tragen.
- Service-Hunde öffnen und schließen Türen und Schubläden.
- Service-Hunde können Schalter drücken.
- Service-Hunde können Menschen zu Hilfe holen.
- Service-Hunde können Notglocken drücken.
- Service-Hunde helfen beim Ausziehen von Schuhen und Gewand.
- Service-Hunde holen die Post.
- Service-Hunde können die Wasch-Maschine einräumen oder ausräumen.
- Service-Hunde bringen Medikamente.
Signalhunde
Sie werden unter anderem zur Unterstützung von Menschen mit Hörbehinderungen bzw. von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Epilepsie, Diabetes und neurologischen Erkrankungen eingesetzt.
Signalhunde für gehörlose Menschen
Gewünschte Hilfeleistungen:
- Sie machen auf verschiedene akustische Signale bzw. relevante Geräusche aufmerksam.
- Diese Signalhunde wecken beim Weckerläuten zuverlässig auf.
- Sie apportieren spezielle Kenngegenstände, wenn an (Eingangs-)Türen angeklopft wird oder die Türklingeln betätigt werden.
- Diese Signalhunde stupsen ihre gehörlosen bzw. hörbehinderten Menschen z.B. mit den Pfoten an, um auf wichtige Geräusche und Geräuschquellen aufmerksam zu machen:
- Babyweinen
- Eieruhr
- Rauchalarm
- Sirenen von Einsatzfahrzeugen
- hupende Autofahrer bzw. klingelnde Radfahrer, die sich der betroffenen Person von hinten nähern.
- Sie bringen Handys, um auf SMS-Mitteilungen usw. aufmerksam zu machen.
Was müssen Signal-Hunde können?
Es gibt verschiedene Signal-Hunde
- Signalhunde für gehörlose Menschen:
- Sie zeigen wenn man etwas hören kann.
- Sie wecken ihren Menschen wenn der Wecker klingelt.
- Sie bringen verschiedene Dinge. Wie zum Beispiel: Ball, Bärchen, Puppe. Jedes Ding bedeutet dann ein Geräusch wie zum Beispiel: Wenn der Hund den Ball bringt hat es an der Türe geklingelt.
Signal-Hunde stubsen ihre Menschen an
-
- Wenn ein Baby weint.
- Wenn eine Stopp-Uhr klingelt.
- Wenn ein Alarm läutet.
- Wenn Sirenen klingen.
- Wenn im Straßen-Verkehr jemand hupt oder klingelt.
- Signal-Hunde bringen Handys wenn Sprachnachrichten eintreffen.
Signalhunde für Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS):
Gewünschte Hilfeleistungen:
- Signalhunde von Menschen mit PTBS assistieren Personen mit einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung und/oder dissoziativen Störung.
- Diese Signalhunde sind darauf trainiert, orts- und zeitunabhängig Flashbacks/Dissoziationen und selbstverletzendes Verhalten anzuzeigen bzw. zu unterbrechen.
- Sie wecken die betroffene Person bei Alpträumen mittels Anstupsen auf und betätigen erforderlichenfalls den Lichtschalter.
- Diese Signalhunde helfen ihren Menschen bei Panikattacken, indem sie diese aus der als bedrohlich wahrgenommenen Situation hinausführen, bzw. einen ausgewählten Ort (z.B. Auto) aufsuchen.
- Sie bringen die Notfalltasche, in der sich wichtige Medikamente/Skills (Hilfsmittel) befinden.
- Sie ermöglichen eine vergrößerte Individualdistanz zu Fremdpersonen, indem sie sich vor, hinter bzw. neben ihre Menschen positionieren (z.B. im Supermarkt).
- Diese Signalhunde beruhigen ihre Menschen in Stresssituationen mittels „deep pressure therapy“ (Therapieform, die mit Tiefendruck arbeitet.) Der Assistenzhund legt sich dabei mit seinem Oberkörper auf die Oberschenkel des Halters bzw. der Halterin und übt einen beständigen Druck aus.
Was müssen Signal-Hunde können?
Signalhunde für Menschen mit der Krankheit PTBS:
- PTBS ist eine Krankheit:
- Man leidet wegen schlimmen Erinnerungen.
- Signal-Hunde wecken ihren Menschen bei Alb-Träumen.
- Signal-Hunde können Verhalten unterbrechen. Das ist wichtig wenn etwas nicht gut für ihren Menschen ist.
- Signal-Hunde helfen ihren Menschen bei Panik. Dann führen sie sie an einen ruhigen Ort.
- Signal-Hunde bringen Medikamente.
- Signal-Hunde stellen sich zwischen ihren Menschen und andere Menschen.
- So fühlt sich ihr Mensch nicht bedrängt.
- Signal-Hunde helfen mit Körper-Kontakt. Das beruhigt.
Signalhunde für Menschen mit chronischen Erkrankungen
Gewünschte Hilfeleistungen:
- Sie assistieren Personen mit Diabetes, Epilepsie oder einer anderen neurologischen Beeinträchtigung.
- Signalhunde für Diabetiker zeigen der betroffenen Person eine Über- bzw. Unterzuckerung zuverlässig an.
- Signalhunde für Epileptiker leisten vor, während bzw. nach einem Anfall wertvolle Hilfe.
- Möglichkeiten der Hilfeleistungen sind:
- Alarmierendes Anstupsen, um auf bedrohliche Situationen aufmerksam zu machen (Über- oder Unterzuckerung, bevorstehender epileptischer Anfall, …)
- Betätigung von Notruftelefonen oder Notrufknöpfen
- Bringen von Notfalltaschen bzw. essentiellen Medikamenten
- Aktiv Hilfe herbeiholen
- Enger Körperkontakt (z.B.: Kontaktliegen, Anstupsen, Abschlecken der Hände, …) wirkt beruhigend und vermittelt das Gefühl von Sicherheit
- Die betroffenen Personen durch trainierten Ungehorsam vor gesundheitsgefährdeten Situationen bewahren (z.B.: vor einem Anfall die Straßenüberquerung oder Treppenbenützung durch Querstellen verhindern)
Was müssen Signal-Hunde können?
Signalhunde für Menschen mit Krankheiten:
- Signal-Hunde helfen kranken Menschen zum Beispiel bei Diabetes oder Epilepsie
- Sie können riechen wenn etwas nicht stimmt.
- Signal-Hunde zeigen ihrem Menschen: Der Blut-Zucker-Spiegel ist nicht richtig.
- Signal-Hunde helfen bei einem Anfall.
- Signal-Hunde stubsen ihre Menschen an wenn ein Anfall bevor steht.
- Signal-Hunde können Hilfe holen.
- Signal-Hunde liegen eng zur Beruhigung.
- Signal-Hunde lassen Menschen nicht mehr die Straße überqueren wenn ein Anfall bevorsteht.
Begriffsdefinitionen:
Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung, die als Folge auf ein traumatisches Erlebnis auftreten kann. Traumatische Erlebnisse sind extrem bedrohliche oder schreckliche Situationen, die das Leben oder die Sicherheit von einem selbst oder anderen bedrohen.
Dissoziative Störungen. Unter einer dissoziativen Störung versteht man einen teilweisen oder völligen Verlust der Fähigkeit unseres Gehirns, Wahrnehmungen aus unterschiedlichsten Qualitäten zu einem normalen, umfänglichen Erleben zusammenzufügen.
Als Flashbacks werden unwillkürliche, vorübergehende Erinnerungen bezeichnet, die plötzlich nach einem Schlüsselreiz (Trigger) von Neuem durchlebt werden müssen.
Erklärung von Begriffen:
PTBS
ist eine Krankheit
bei der man sich an schlimme Erlebnisse erinnert.
Meistens Erlebnisse in denen man
sich bedroht gefühlt hat.
Dissoziative Störung
ist eine Krankheit
bei der man die Welt anders erlebt
als sie in Wirklichkeit ist.
Flash-Back
ist eine plötzliche Erinnerung
an etwas Schlimmes.
Es ist englisch und man spricht: Fläsch-Bäck